Leserbriefe

Scheitern am Brenner

Aus ff 14 vom Donnerstag, den 04. April 2024

Das Kreuz mit dem Transit­verkehr. Interview mit Helmuth Moroder in der Titelgeschichte in ff 13/24

Vielen Aussagen von Herrn Moroder kann ich zustimmen. Aber die Behauptung, dass der Anteil der Bevölkerung in der EU seit 1994 bis 2022 mehr oder weniger gleich geblieben ist, kann ich nicht nachvollziehen. Durch die EU-Beitritte 1995 sowie durch die EU-Osterweiterung 2004 sind bis 2020 knapp 200 Millionen Einwohner dazugekommen. Die Importzahlen Polens sind nach dem Beitritt von 2004 bis 2022 um 400 Prozent von circa 80 Milliarden auf 400 Milliarden Euro gestiegen. Nachdem Polen im Osten liegt, wird diese Entwicklung sicher auch dazu beigetragen haben, dass mehr Lkw-Transitverkehr über den Brenner rollt.

Interessant und für richtig halte ich auch die Aussage: „Italien hat es verschlafen, seine Handelshäfen zu konkurrenzfähigen Umschlaghäfen auszubauen. Die Waren, die aus Fernost per Schiff durch das Mittelmeer schippern, werden dann in den großen Häfen Nordeuropas entladen, um dann wieder über den Landweg nach Italien transportiert zu werden.“

Interessant deshalb, weil der Landtagsabgeordnete Sven Knoll in der Landtagssitzung vom 6. März 2024 wörtlich gesagt hat: „Ein großer Teil des Lkw-Verkehrs in Europa geht über die Häfen Genua und Rotterdam, wo die großen Überseeschiffe ankommen.“

Genua liegt unter den größten Häfen Europas an 12. Stelle mit einem Umschlag von 2,5 Millionen TEU (Rotterdam 15,3 Millionen TEU), deshalb wird der Hafen Genua sicher kaum Auswirkungen auf den Lkw-Transit über den Brenner haben.

Erich Burger, Vahrn

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