Im Bozner Guntschnaberg befindet sich der größte Luftschutzkeller des Landes. Ein Gang durch Geschichte und Gegenwart.
Leserbriefe
Extrem rechts ist das neue „konservativ“
Aus ff 29 vom Donnerstag, den 18. Juli 2024
Leserbrief von Richard Maria Seebacher in ff 27/24 darüber, was EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann unter „konservativ“ versteht
Der Terminus „konservativ“ ist ein ständiger Begleiter der Politik, seitdem nach 1945 wieder eine Vielfalt an Parteien zugelassen wurde. „Konservativ“ leitet sich vom lateinischen „conservare“ = bewähren ab. Bewahrt werden könnte eine ganze Menge, etwa eine intakte Natur. Doch das ist es nicht, was Konservative konservieren wollen, im Gegenteil, sie sind jene, denen neue Straßen, Autobahnen, Aufstiegsanlagen, Skipisten, Skikarussels, neue Hotels – versehen mit möglichst vielen Sternen für geldschwere Touristen, andere sollen bleiben, wo sie sind – in bisher unberührter Natur am Herzen liegen. Erhalten wollten und wollen jene Kräfte, die sich bürgerlich, christlich oder konservativ definieren, ganz andere Dinge. Bereits in der Zwischenkriegszeit stellten sie sich gegen den Egalitarismus von Sozialismus und Kommunismus und taten sich lieber mit Rechten zusammen, in Deutschland oder in Spanien halfen sie totalitären Machthabern in den Sattel und machten sich all dessen schuldig, was darauf folgte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Ausrichtung der konservativen Parteien ähnlich: gegen Arbeiterparteien, für die Wirtschaft und für die Beibehaltung von Privilegien bürgerlicher Schichten. Was konservative Kräfte nach wie vor wollen, ist die Erhaltung einer gesellschaftlichen Abstufung – das ist es, was sie, auch unter einer fragwürdigen Berufung auf christliche Werte, anstreben. Auch aus dem Fehler, sich nicht gegen Rechts abgrenzen zu können, haben sie nicht gelernt, die Koalition im Südtiroler Landtag zeigt dies ganz konkret.
Georg Lezuo, Bozen
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