Leserbriefe

Zweifelhafte Delikatesse

Aus ff 31 vom Donnerstag, den 01. August 2024

In Südtirol werden jährlich mehr als 6.000 Singvögel erlegt: Panorama-Meldung in ff 29/24

Ich bin froh, durch die Landtagsabgeordnete Madeleine Rohrer in der ff vom 18. Juli genauere Daten zur Bejagung von Singvögeln in Südtirol erfahren zu haben, denn ich wusste kaum etwas zu diesem Thema. Allerdings weiß ich, dass europaweit die Anzahl der Singvögel drastisch zurückgegangen ist! Wieso kann Südtirol, das derartige Mengen an Äpfeln und Trauben anbaut und zwar hinauf bis an die Waldgrenze, also dem Revier der Vögel, diesen nicht einen minimalen Anteil der Früchte gönnen? Die Vögel werden nur als Verursacher von Fraßschäden gesehen, nicht als Nutztiere, die auch Insekten fressen, Samen verbreiten und unsere Welt bereichern, uns erfreuen!

Außerdem regt mich Folgendes auf: Vogelfänger, die Singvögel aus Nestern entnehmen oder grausam in Netzen fangen, werden völlig zu Recht verfolgt, ausfindig gemacht, bestraft!

Bei Luis Walcher klingt es für mich jedoch so: Die hier geschossenen Vögel werden an Italiener verkauft, die so „böse“ sind, diese als Delikatesse zu verspeisen, während die „braven“ Südtiroler ja „nur“ ein kleines Geschäft mit den schädlichen Vögeln machen, um Obst -und Weinbau zu schützen.

Sibylle Brauer, Meran

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