Leserbriefe

Das große Misstrauen

Aus ff 48 vom Donnerstag, den 28. November 2024

ff 45/24 über das geplante Kraftwerk in Ulten und die Schwierigkeit, große ­Projekte umzusetzen

Wer hätte jemals gedacht, dass in unserer fortgeschrittenen Zeit noch ein solches Mammutprojekt auf uns zukommen würde? Diese ­großen Stauseen, Kraftwerke und dergleichen ­stammen aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren, aus der ­Mussolini-Zeit. Wir dachten, diese Zeiten seien für immer vorbei.

Und jetzt kommt Alperia. „Der Standort im Ultental ist ... besonders geeignet“, sagt sie. Da muss man sich schon fragen: ja, wo denn?! Das ist ja am schönsten Berg des Tales, mitten im Herzen des Tales, am Schöpfungsweg, an den Kneippbecken, am Wander- und Radweg, rund um den Zogglersee, wo am meisten Leute Erholung und Ruhe suchen! Da soll es dann den Menschen noch gut gehen?

Früher gab es in Kuppelwies sogar Umkleidekabinen am Seeufer, da war der See auch für die Leute zum Schwimmen gedacht und er war den Sommer über meistens gleichmäßig voll, da konnte sich auch die Natur anpassen, da gab es mit den Verwaltern der Stauanlagen auch Abmachungen, dass das Wasser einen bestimmten Wasserstand halten musste. Seit einigen Jahren wird jedoch darauf keine Rücksicht mehr genommen.

Alperia will uns mit ihrem Bürgerrat dieses Mammutprojekt wohl wie warme ­Semmelchen präsentieren, den „Rasen des Waldes abnehmen und am Ende ­wieder hinlegen – die Schneisen der Seilbahnen wachsen dann alleine wieder zu, das macht nichts“ usw. Dies kennen die Ultner aus der Geschichte nur zu gut!

„Nicht in unseren Hinterhöfen“: Ja genau, denn die sind schon geflutet und ausgeblutet, samt Stuben, Kellern und Ställen! Meint Alperia ernsthaft, mit ihrem Mammutprojekt irgendein „Klima“ zu verbessern?

Nua, es isch genua!

Agnes Schwienbacher, für die Bürgerinitiative PSKW Ultental

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