Zuerst beschließen, dann informieren. Der Umgang mit dem Hofburggarten in Brixen ist ein Musterbeispiel – für die mangelnde Bürgerbeteiligung im Land. von Georg Mair, Chefredakteur
Leserbriefe
Sie haben noch vier Jahre
Aus ff 06 vom Donnerstag, den 06. Februar 2025
Die Bilanz der Landesregierung: „Panorma“-Meldung in ff 5/25
Arno Kompatscher, Südtirols politischer Langstreckenläufer, hat nach einem Jahr Landesregierung die revolutionäre Erkenntnis: „Man will die Dinge jetzt angehen, lösen, ist auch mutig, es werden auch Dinge jetzt wirklich neu gedacht.“
Donnerwetter! Nach einem Jahrzehnt der Proklamationen und Pressemitteilungen, die sich wie Klimaschutzversprechen bei einem Ölkonzern anhören, kommt der Heureka-Moment.
Was hat Kompatscher die letzten zehn Jahre gemacht? Akten sortiert? Oder „mutig“ darüber nachgedacht, ob man Nachdenken vielleicht irgendwann durch Handeln ersetzen sollte? Vielleicht war er beschäftigt, die Kunst des Nicht-Lösens zu perfektionieren – eine Polit-Spezialität, bei der man Probleme in Kommissionen, Arbeitsgruppen und „Dialogprozessen“ einbalsamiert, bis sie von selbst in Vergessenheit geraten. Oder hat der Landeshauptmann heimlich an einem Masterplan gearbeitet, der vorsieht, dass man „neu denkt“, wenn die Wählenden anfangen, unangenehme Fragen zu stellen? „Jetzt wird wirklich neu gedacht!“
Vielleicht ist damit gemeint, dass man künftig Staus nicht mehr als „Verkehrskonzept“ bezeichnet, Wohnungsnot als „Chance für Gemeinschaft“ umdeutet oder die Klimakrise als „Herausforderung für innovative Skipisten-Beschneiung“.
Florian Leimgruber, Sand i. Taufers
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