Leserbriefe

Die Verwandlung

 

Wie die Politik ihn verändert hat. Ein Jahr mit Landesrat Hubert Messner. Titel­geschichte in ff 9/25

Ich möchte vorausschicken, dass ich Hubert Messner sowohl als Arzt als auch als Mensch sehr schätze. Trotzdem bin ich überzeugt, dass sein Eintreten in die Politik ein Fehler war und nur dazu diente, einen Totalabsturz der SVP bei der letzten Landtagswahl zu verhindern. Schade – hätte Hubert Messner nicht kandidiert, würde es wahrscheinlich keine Koalition mit den Rechtsparteien geben und die großen Lobbys würden nicht weiterhin die politische Richtung in unserem Land vorgeben.

Einer der Schwerpunkte in seinem Wahlprogramm war und ist es, die ­Peripherie zu stärken – ein sicher gutes Vorhaben, um die Kranken­häuser zu entlasten.In Deutschland sind es die sogenannten MVZ (medizinische Versorgungszentren), in denen mehrere ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte kooperativ unter einem Dach zusammenarbeiten und die auch sehr effizient funktio­nieren. Einrichtungen in dieser Form sind in unserem Gesundheitssystem aber nicht realisierbar und wären auch aus arbeitsrechtlicher Sicht bezüglich der einzelnen Berufsgruppen nicht zulässig.

Was es in der Südtiroler Gesundheitspolitik dringend bräuchte, ist als Erstes eine Abänderung des der­zeitigen Organigramms des Sanitätsbetriebs mit einer radikalen Verschlankung der Verwaltungsstruktur. Das Informationssystem ist ein beschämendes Flickwerk (an dem viele mitgemischt und gut verdient haben) und wird es wohl leider noch lange bleiben.

Messner ist in dem Betrieb zu sehr verwurzelt, um solche Änderungen durchzuführen – ein Widmann wäre dafür vielleicht besser geeignet gewesen.

Othmar Teutsch, Kurtinig

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